Fühlen Sie sich verfolgt, immer schlecht behandelt? Sie sind empfindlich bei Kritik, nachtragend und misstrauisch? Das würden Psychologen eine paranoide Persönlichkeit nennen.
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Was ist die paranoide Persönlichkeitsstörung?
Menschen mit einer paranoiden Persönlichkeitsstörung sind äußerst misstrauisch. Sie erwarten von Anderen immer das Schlechteste gehen, deshalb auf Abstand, und achten genau auf Anzeichen dafür dass sie betrogen werden. Mitmenschen bescheinigen Ihnen manchmal einen regelrechten Verfolgungswahn.
Wenn sie sich beleidigt fühlen, reagieren sie wütend und aggressiv. Selbst bei eigenen Fehlern suchen sie die Schuld immer bei Anderen. Ihr eigenwilliges, schrulliges Verhalten ist für Partner, Freunde und Bekannte nicht nachvollziehbar.
Paranoia in der Beziehung
Das dauernde Misstrauen führt zu viel Eifersucht. Weil sie fest daran glauben, dass der Partner untreu sei, bleibt die Beziehung instabil und voller Streit.
Das kann sich zu einem Eifersuchtswahn steigern. Der Betroffene sammelt dann wie wild oberflächliche “Beweise”.
Paranoia im Alltag
Je schwerer die Störung, desto mehr weniger haben die Überzeugungen des Betroffenen mit der Realität zu tun. Zum Misstrauen kommt dann der Glaube an verborgene Signale und Botschaften dazu.
“Der Nachbarshund bellt nur meinetwegen – damit ich nicht schlafen kann.”
“Der Geheimdienst überwacht mich durch die Zentralheizung.”
Behandlung
Im Stationären Aufenthalt ca. 21 Tage, danach begleitende Psychotherapie. Verzicht auf Alkohol.
Prognose
Bei frühzeitiger Behandlung mit Medikamenten und psychologischer Therapie ist die Prognose gut. Dabei fällt der Betroffene in eines der drei Drittel:
- Ein Drittel der Betroffenen hat nach dem ersten Ausbruch keine erneuten Episoden
- Ein Drittel ist zwischen vereinzelten folgenden Episoden symptomfrei
- Ein Drittel hat chronisch Episoden.
Begleiterkrankungen
Mehr als drei Viertel der Menschen mit einer paranoiden Persönlichkeit haben weitere psychische Störungen (Komorbidität). Häufig sind schizotypische, narzisstische, selbstunsichere, die Borderline- und passiv-aggressive Persönlichkeitsstörungen.
Wie ein Psychologe die Paranoia feststellt
Um eine definitive Diagnose festzustellen wird ein Psychologe
- einen umfangreichen psychologischen Test mit Dir machen – wie der Fragebogen oben aber länger und detaillierter (z. B. FPI, MMPI, 16 PF)
- ein ausführliches Gespräch mit Dir führen – über Symptome, Entstehung, Verlauf und ihren Leidensdruck (z. B. anhand des SKID).
Daraus kann er ableiten, ob sie die Kriterien für die Persönlichkeitsstörung erfüllen. Dabei gibt es zwei Klassifikationssysteme,
Paranoide Persönlichkeit im ICD-11
Laut ICD-11 der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft (APA) müssen mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen zutreffen:
- Übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung.
- Neigung, dauerhaft Groll zu hegen, das heißt subjektiv erlebte Beleidigungen, Verletzungen oder Missachtungen werden nicht vergeben.
- Misstrauen und eine anhaltende Tendenz, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missdeutet werden.
- Streitbarkeit und beharrliches, situationsunangemessenes Bestehen auf eigenen Rechten.
- Häufiges ungerechtfertigtes Misstrauen hinsichtlich der sexuellen Treue des Ehe- oder Sexualpartners.
- Ständige Selbstbezogenheit, besonders in Verbindung mit starker Überheblichkeit.
- Häufige Beschäftigung mit unbegründeten Gedanken an Verschwörungen als Erklärungen für Ereignisse in der näheren oder weiteren Umgebung.
Paranoide Persönlichkeit im DSM-V
Laut DSM-V der Amerikanischen Psychiatrischen Gesellschaft (APA) muss die Störung andauernd oder wiederkehrend sein.
Die Symptome dürfen außerdem nicht auf eine Droge oder ein Medikament zurückzuführen sein und müssen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen verursachen. Dann müssen noch mindestens 4 der DSM V-Kriterien müssen zutreffen:
- Verdächtigt andere ohne hinreichenden Grund, von ihnen ausgenutzt, geschädigt oder getäuscht zu werden.
- Ist stark eingenommen von ungerechtfertigten Zweifeln an der Loyalität und Vertrauenswürdigkeit von Freunden oder Partnern.
- Vertraut sich nur zögernd anderen Menschen an aus ungerechtfertigter Angst, die Informationen könnten in böswilliger Weise gegen ihn/sie verwendet werden.
- Liest in harmlose Bemerkungen oder Vorkommnisse eine versteckte, abwertende oder bedrohliche Bedeutung hinein.
- Ist lange nachtragend (d. h. verzeiht vermeintliche Kränkungen, Verletzungen oder Herabsetzungen nicht).
- Nimmt Angriffe auf die eigene Person oder das Ansehen wahr, die anderen nicht so vorkommen, und reagiert schnell und zornig oder startet einen Gegenangriff.
- Verdächtigt wiederholt ohne jede Berechtigung den Ehe- oder Sexualpartner der Untreue.