Psychologe vs. Psychiater – Was ist der Unterschied?

Beide helfen Menschen mit psychischen Problemen. Durch die unterschiedliche Ausbildung verwenden sie dabei unterschiedliche Methoden.

Vergleich zwischen Psychiater und Psychologe

Psychiater

haben ein Medizinstudium und eine anschließende Facharztausbildung absolviert. Sie sind also Ärzte, die sich auf psychische Störungen und Krankheiten spezialisiert haben. Dabei konzentrieren sie sich auf körperliche und medizinische Ursachen für psychische Erkrankungen.

Weil sie Ärzte sind dürfen sie Medikamente verschreiben, z. B. Antidepressiva. Sprechstunden laufen deshalb auch in der Regel wie Arztbesuche ab, sind eher kurz und in langen Abständen, etwa 1x im Monat oder noch seltener.

Die bekanntesten Psychiater der Geschichte waren

Psychologen

haben ein Psychologiestudium absolviert und eine anschließende mehrjährige klinische Ausbildung, die es ihnen ermöglicht, mit kranken Menschen zu arbeiten.

Sie versuchen die Ursachen für die psychischen Probleme zu finden, dabei konzentrieren sie sich auf problematisches Verhalten, schlechte Einflüsse aus der Kindheit und Änderung von einem möglicherweise schlechtem sozialem oder beruflichen Umfeld.

Deshalb sind Sitzungen mit dem Psychologen deutlich länger (z.B. 45 Minuten/Einheit) und häufiger (z.B. 1x pro Woche). Kurze Therapien dauern beispielsweise 10 Sitzungen – also 2,5 Monate, wenn gewünscht aber auch länger, bis hin zu ein oder mehreren Jahren.

Berühmte Psychologen sind/waren

Soll ich zum Psychologen oder zum Psychiater?

In der Regel wenden sich Patienten selbstständig eher an einen Psychologen – auch weil die Wartezeiten wesentlich kürzer sind. Zum Psychiater wird man meist vom Hausarzt überwiesen.

Bei vielen psychischen Problemen arbeiten Psychologen und Psychiater zusammen, z.B. in der Klinik. Auch bei niedergelassenen werden die Patienten oft zum Kollegen geschickt – typischerweise wenn der Psychologe meint, dass ein zusätzliches Medikament dem Patient nützen würde oder wenn der Psychiater glaubt, dass eine psychologische Verhaltenstherapie eine gute Idee wäre.