Wie beeinflussen Smartphone, Internet und Computerspiele unseren Alltag? 6 kurze Fakten zu Deutschland und Südkorea, die Anerkennung durch die WHO und depressiven Facebook-Usern.
Fakt 1: 30 % Computerspiel-Süchtige in Südkorea
In Südkorea – der Heimat von Samsung und einem Land, das in der Digitalisierung Vorreiter ist – sind mehr als 30 % der jungen Menschen suchtgefährdet oder abhängig von Smartphone, Computerspielen oder Internet. Es wird befürchtet, dass sich die westlichen Länder nach und nach an diesen dramatischen Wert annähern.
Fakt 2: (Noch) weniger Computerspiel-Süchtige in DE
In Deutschland – allenfalls Nachzügler in Sachen Digitalisierung – sind rund 8 % der 8 bis 14-Jährigen suchtgefährdet.
Fakt 3: WHO erkennt Computerspiel-Sucht als offizielle Krankheit
Das Gesundheitssystem beginnt, das Ausmaß des Problems zu verstehen. Krankenkassen warnen, dass 12 bis 17-Jährige im Schnitt fast 3 Stunden täglich in sozialen Netzwerken verbringen. 2,6 % der Jugendlichen haben ihren Konsum von WhatsApp, Instagram, Snapchat und Facebook nicht mehr unter Kontrolle. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat reagiert und im Juni 2018 Computerspiel-Sucht und Online-Sucht als offizielle Krankheit anerkannt (Gaming Disorder).
Fakt 4: Lehrer hilflos
Lehrer werden mit den Problem Smartphone im Unterricht allein gelassen. Eine Lehrerin, die in ihrer Verzweiflung das Smartphone des Schülers aus dem Fenster warf, wurde wegen Fehlverhaltens in erster Instanz verurteilt. Die Politik kann sich zu schärferen Maßnahmen – wie einem generellen Smartphoneverbot an Schulen – nicht durchringen.
Fakt 5: Digitale Medien und höhere Suizidrate
Als sich die Suizidrate junger Frauen in den USA innerhalb weniger Jahre verdoppelt hatte, gingen die Forscher der Ursache nach. Sie sahen, dass die Suizidgefährdung mit dem digitalen Medienkonsum zusammenhängt. Je länger sie online sind, desto größer die Gefahr, dass sie sich umbringen.
Fakt 6: 13-jährige Facebook-Nutzer sind depressiver
Eine britische Studie kommt zu einem ähnlichen Ergebnis: 13-Jährige, die mehr als 3 Stunden täglich in Facebook verbringen, sind als 18-Jährige doppelt so oft depressiv.
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